Archiv der Kategorie: Technik

Der Rechner ist tot, es lebe der Rechner

Nicht lange ist es her, da wurde von Steve Jobs das Post-PC Zeitalter ausgerufen. Die Verkaufszahlen von Windows-Maschinen sind schon seit mehreren Jahren rückläufig. Apple hat nun seine erneut gesteigerten Quartalszahlen veröffentlicht. Doch trotz aller Lobhudelei und Rekordbrecherei sind nun auch die Verkaufszahlen der Apfel-Rechner mit OS X rückläufig.

Zu erklären ist dieser Wandel mit dem verändertem Kaufverhalten der Nutzer, die nun lieber zu Smartphones und Tablets greifen. Für viele Anwender reichen diese Geräte, um ihre alltäglichen Aufgaben zu bewältigen. Ebenso gab es auf dem Markt der althergebrachten Computer in den vergangenen Jahren recht wenig Innovation, die ein Update erforderlich machen würden. Der Wechsel von Festplatte zu SSD war der letzte Wandel, der einen wirklichen Geschwindigkeitsboost für die Kisten ermöglicht hat. Dafür braucht es jedoch nicht einen komplett neuen Rechner, sondern hier reicht der Austausch der Speichereinheit, die sich nun auch für fast kleines Geld realisieren lässt.

Der Großteil der Nutzer, die sich heute neue Gerätschaften zulegen, wollen oft gar nicht Inhalte produzieren, sondern konsumieren diese viel lieber. Die Entscheidung der hiesigen Internetprovider die Upload-Geschwindigkeit zugunsten der Download-Geschwindigkeit zu drosseln weist ebenso auf diese Präferenz hin. Trotz des Bedeutungsschwunds der klassischen Kisten bleibt für mich mein Rechner bis auf weiteres unverzichtbar, da ich Audio-, Foto-, Video- und Weboutput produziere. Alternative Arbeitsweisen, die einen qualitativ hochwertig Inhalt ausliefern, sind für mich auf mobilen Geräten bisher kaum erkennbar.

Top Tweets 2012

An dieser Stelle möchte ich einen Überblick über meine favorisierten Tweets des Jahres geben. Dies soll als kleine Entschädigung dafür her halten, dass ich über das Jahr wenig auf weitere Nutzer via #ff hingewiesen haben. Ebenso bietet WordPress seit kurzem die Möglichkeit Tweets, zwar datenschutzrechtlich bedenklich aber recht ansehnlich, in Artikel einzubinden. Da wir schließlich eh die apokalyptische Vorhölle des Kontrollverlusts alltäglich akzeptieren und schlau zusammengepackte Funktionen schätzen, hier nun mein persönlicher Jahresrückblick.

@zeitweise – 6. Mai
Laut ZDF haben 7% der Frauen und 6% der Männer #Piraten gewählt. Bei insgesamt >8% gibt’s wohl ganz schön viele transsexuelle Eichhörnchen.

@mrtopf – 16. Mai
Zu Ehren der Kabinettsumbildung wurde für morgen übrigens ein Feiertag einberaumt!

@kosmar – 17. Mai
Berufswunsch: Urheber

@Yemeth – 31. Mai
In 5 Jahren bemerkt die GEMA dann, dass niemand mehr USB-Sticks benutzt und erhebt eine Dropbox-Steuer.

@GebbiGibson – 1. Juni
Monatsanfang. Die älteren Kollegen freuen sich über das Gehalt auf dem Konto, die jüngeren darüber, dass sie wieder UMTS haben.

@Weltregierung – 1. Juni
Nespresso Werbung. Voll realistisch. Frauen die statt Milchkaffee Espresso trinken und George Clooney stehenlassen.

@Schmidtlepp – 24. Juni
Hartz fear

@guenterhack – 1. Juli
Für die Trennung von Fußball und Staat!

@reinerwein – 4. Juli
Ein Teilchen, das einmal mehr die Nicht-Existenz Gottes beweist, ‚Gottesteilchen‘ zu nennen, find ich ja gut.

@Weltregierung – 12. Juli
Leute die Nespresso trinken und denken das wäre Luxus, fahren auch einen Hybrid und denken das wäre Umweltschutz.

@kosmar – 4. Juli
ich wurde heute von keinem streetstylefotografen angesprochen. bin zu weit vorne.

@eingenickt – 9. August
Liege auf der Couch. Übe für Olympia.

@bebal – 9. August
Am Mülleimer merkt man, dass die Frau nie Tetris gespielt hat.

@gallenbitter – 27. August
Gitarren haben 6 Saiten, obwohl wir nur 5 Finger haben? Muss ein Microsoft Patent sein.

@gallenbitter – 13. September
Irgendwann werde ich sicher auch ein Android Handy verwenden. Zum Beispiel wenn der Tisch wackelt.

@kosmar – 16. Oktober
Laugencroissant. Gäb es ohne Europa auch nicht.

@tim_bec – 16. November
was macht denn der heli über #aachen im Frankenberger? Geld für die #Alemannia suchen?

Lapsed Sky

Hier einmal ein kleines Testvideo, welches mit der iOS-App Framographer entstanden ist. Das Programm ist wirklich nett gestaltet und überfordert nicht schon vor der eigentlichen Aufnahme. Verschiedene Framerates lassen sich vor dem Export in die fertige Videodatei wählen. Der Fokus und die Belichtung lassen sich für die Aufnahme fixieren. Ebenso scheint der Weißabgleich relativ konstant zu bleiben, was gerade für die Aufnahme von Sonnenauf- und Untergängen vorteilhaft ist.

Die Musik zu diesem Videoschnipsel habe ich übrigens mit der iPad-App DM1 zusammengebastelt. Besonders erfreulich für die geizigen preisbewussten Nutzer: Dieses kleine Programm der App-Schmiede Fingerlab ist momentan kostenlos erhältlich. Für den Upload des Videos hat schliesslich die mobile iMovie-Version herhalten. Hier war ich jedoch etwas erstaunt, wie wenige Bearbeibungsmöglichkeiten zur Wahl stehen.

GovApps – Apps von öffentlichen Stellen

Bildschirmfoto: govapps.de
Die Internetseite GovApps ist ein Portal, welches einen Überblick über mobile Anwendungen von öffentliche Stellen gibt. Herausgeber der Seite ist die Beauftragte der Bundesregierung für Informationstechnik. Die Suche nach entsprechenden Programmen kann nach Thema, Region oder Plattform geschehen. Technisch und optisch ist die Seite nichts besonderes, bietet jedoch einen vollständigen Überblick über das Angebot öffentlicher Programme.

via netzwertig.com

Automatisierung für Onlinedienste – IFTTT

IFTTT

Mit dem Webdienst IFTTT lassen sich Facebook, Twitter, Youtube, WordPress, Instagram, viele andere Dienste aber auch Uhrzeiten und Wettervorhersagen miteinander verbinden. Momentan stehen insgesamt 57 verschiedene Kanäle zum fröhliche Verknüpfen zur Auswahl. Die selbst erstellbaren Rezepte machen Automatisierungen möglich, die mit Bordmittel häufig nur schwer möglich wären. So habe ich mir ein Rezept zusammengebastelt, um meine Instagram-Fotos sofort auf dieser Seite als Artikel, mit übernommenen Titel, gesetzter Kategorie und Schlagwort, zu veröffentlichen. Mit WordPress geht dies sicherlich auch über etliche Plugins, doch bremsen sich diese gerne gegenseitig aus.
Diese Automatisierungen können zu einer erheblichen Zeitersparnis führen, wenn sich z.B. ein Twitter-Account mit einem RSS-Feed bestücken lässt. Derartig wiederkehrende Aufgaben müssen so mehr händisch durchgeführt werden. Momentan lässt sich jedoch leider nur ein Nutzer jedem Kanal zuordnen. Die Anwendung befindet sich noch im Beta-Status und ist bisher frei verwendbar. Mit etwas Kreativität lässt sich hier viel lustige Zeugs automatisieren.

Second Screen – Actions

Actions

Die App Actions (aktuell: 2,69€) hat es bei mir auf das iPad geschafft. Mit diesem kleinen Programm hat man einen Second Screen für den MAC oder wer denn auch will den PC zur Hand. Es lassen sich häufig genutzte Befehle über konfigurierbare Tasten auf dem iPad aufrufen, die den Rechner fernsteuern. Auf dem Mac / PC muss der entsprechende Client installiert werden. Eine Reihe von Programm-Vorlagen stehen in der App bereits zur Verfügung. Die Tasten lassen sich jedoch mit auch mit eigenem Logo, Text und wählbarer Farbe frei gestalten.

Vielgenutzte Funktionen sind so mit einem Knopfdruck gewählt. Dies macht den Arbeitsablauf bequemer, gerade wenn man sich nicht alle Tastaturbefehle merken möchte. Die Anwendung macht bei Browsern, Mail-Clients aber auch Programmen zur Text-, Audio- und Videobearbeitung Sinn. Außerdem hat das Ganze doch etwas futuristisches. Wann schon konnte man sich, die 15-Tasten Gaming-Maus einmal ausgeschlossen, sein Eingabegeräte derartig selbst gestalten?

Facebook is watching you!

Wenige Tage nachdem das Überschreiben der E-Mailadressen bei Facebook für Aufmerksamkeit gesorgt hat gibt es nun den nächsten Vorfall beim Social-Media-Platzhirsch, der es in die Schlagzeilen schafft. So wurde bestätigt, dass zur Abwehr von Straftaten die Chats und Nachrichten der Nutzer überwacht werden. Aber wohl auch diese Neuigkeit scheint die große Herde, die es sich bei bei Facebook bequem gemacht hat, nicht in Gang setzen zu können. Es brauch wohl einen größeren Skandal, der die Anwender von dem Dienst abkehren lässt.

Online-Überwachung: Facebook überwacht Chats und Nachrichten: „Facebook untersucht offenbar die Inhalte seiner Chats und Nachrichten auf kriminelle Aktivitäten. Facebooks Chief Security Officer hat gegenüber der Agentur Reuters bestätigt, dass verdächtige Inhalte genauer geprüft würden, um möglicherweise zusätzliche Schritte einzuleiten oder gar die Polizei zu informieren.“

via zdnet.de

Klar! Namenzwang

Das anonyme Auftreten hat Kommunikation im Netz an vielen Stellen erst ermöglicht. Wer sonst würde wohl die ganzen Foren und Kommentare mit Inhalt füllen. Dinge, die man nicht in die breite Öffentlichkeit bringen möchte, abwegige Hobbys, private Themen oder sexuelle Gesinnung, würden mit einem Zwang zur Nennung des vollständigen Namens verschwinden. Das Netz hat seine Bedeutung nicht aufgrund einer monothematischen Plattform gewonnen. Die Besonderheit war stets, dass für jede erdenkliche Vorstellung und Gesinnung Gleichgesinnte auffindbar waren. Eine harsche Kritik bläst momentan den ‚Internetpeople‘ mit ihren Avataren und Pseudonymen entgegen. Das Hochschaukeln von Themen, die scheinbar unkontrolliert hereinbrechen führt bei konservativ Etablierten zu Verbots- und Zwangsreflexen. Die Personen hinter den Pseudonymen der twitternden ‚Internetpeople‘ lassen sind jedoch meist erkennen. Sonst könnten sie auch kaum für Blogs und Vorträge bezahlt werden.

Die Kommentare auf der Internetseite eines lokalen Totholzversenders haben meine Aufmerksamkeit geweckt. So werden nicht mehr bloß Leserbriefe in der Papierausgabe abdruckt, sondern auch im Netz können Leser die Beiträge kommentieren. Sämtliche digitalen Kommentare zum Beitrag wurden unter Pseudonymen verfasst. Selbst der gelegentliche Leser bemerkt, dass es stets die selben Personen sind, die versuchen das Feld der Kommentare mit ihrer Meinung zu besetzen. Entsprechend dem recht aggressiven Vorgehen lässt sich bei den Personen auch die politische Zugehörigkeit ablesen. Das hier nicht auf dem Niveau des Feuilletons der FAZ diskutiert wird, kann sich selbst jeder zusammenzählen.

Das Netzwerk Google+ hat kurz nach seinem Start diejenigen Profile gelöscht, die ihren Klarnamen nicht genannt hatten. Auf ein sozialen Netz, dass eh keiner nutzt kann man leicht verzichten. Problematisch wurde es aber, als bei Nutzern mit Pseudonymen in der Folge die zugehörigen E-Mailaccounts und Dokumente nicht mehr erreichbar waren.
Derjenige der in die Öffentlichkeit tritt und seine Meinung ausspricht macht sich angreifbar. Beiträge von erkennbaren Personen sind es, die Interesse wecken und Anschlussfähigkeit garantieren. Im Netz ist (zum Glück) nicht jeder Gegenstand ein politischer. Für das Feld des Politischen bleiben persönliche Beiträge jedoch unverzichtbar.