Schlagwort-Archive: Übach-Palenberg
Wir bauen die Mauer wieder auf
Schon seit einiger Zeit scheint sich der Trend durchzusetzen, dass öffentliche Einrichtungen, Gelände und Sportplätze mit Zäunen umspannt werden und dann entsprechende Öffnungszeiten vergeben werden. Genau in dieser Art ist dies in meiner kleinen Heimatstadt Übach-Palenberg geschehen. Dort wird Alles eingezäunt und überwacht, was früher einmal eine öffentliche Fläche war. Angefangen vom weit eingezäunten Schulzentrum, über die Grundschulen, Sportstätten bis hin zum Naherholungsgebiet. Eingesperrt werde Freiflächen, Regenrückhaltebecken, Basketballplätze, Sitzgelegenheiten und Spazierwege. Auch die Änderungen im Bebauungsplan der Stadt Übach-Palenberg erlauben nun die Errichtung von Betonmauern zur Begrenzung privater Grundstücke.
Das Naherholungsgebiet in Übach-Palenberg scheint hier ein besonders schlechter Witz zu sein. Wenn man in grüner Natur umherspazieren möchte, dann wird man an dieser Stelle durch einen zweieinhalb Meter hohen Zaun daran erinnert, dass es selbst hier ein drinnen und draußen gibt. Auch wurden wir schon einmal im Naherholungsgebiet Abends des Platzes verwiesen, da der Wachmann wohl die Stunde bis zur Schließung nicht mehr warten wollte und uns von seinem Plastikroller aus anbrüllend nahelegte den Platz innerhalb des Zaunes zu verlassen. Hier braucht man dann auch keine Beleuchtung mehr für die Boule-Anlage. Da fühlt man sich willkommen.
Hallen-Kreismeisterschaften 2011
Am heutigen Sonntag fanden wieder einmal die alljährlichen Hallen-Kreismeisterschaften der Leichtathletik in Übach-Palenberg statt. Im Hochsprung, Kugelstoß, 60m-Sprint und über 60m Hürden kämpften die Athleten um die Titel. Bereits am Samstag wurden die Wettkämpfe der Schülerklassen ausgetragen. Alle Bilder gibt es als Album bei Flickr. Weitere Informationen und Ergebnisse sind auf der Internetseite des SV Rot-Weiß Schlafhorst zu finden.
Neues kommunales Finanzmanagement
Den Anlass an dieser Stelle etwas über das Neue kommunale Finanzmanagement zu schreiben gab Wolfgang Jungnitsch, Bürgermeister meiner kleinen Heimatstadt Übach-Palenberg. Diese befindet sich momentan im Haushaltssicherungskonzept und unterliegt damit bei Ausgabeentscheidungen dem Wohlwollen der Aufsichtsbehörde. In einem Schreiben an den Städte- und Gemeindebund NRW beklagt Wolfgang Jungnitsch die derzeitige finanzielle Lage, die er als Folge der Umstellung auf das NKF sieht.
Damit nach dieser Erkenntnis nicht noch mehr Schaden in den Kommunen angerichtet wird, muss dringend und kurzfristig nachjustiert werden, die NKF-systembedingten Fehler müssen eliminiert werden. (…) Als Bürgermeister kann und darf ich diese Entwicklung nicht weiterhin kommentarlos hinnehmen, da ohne Änderungen in naher Zukunft ein durch das Grundgesetz garantierter Grundpfeiler unseres demokratischen Gemeinwesens zerstört wird – und zwar die kommunale Selbstverwaltung.
Quelle: Aachener Zeitung
Richtig ist, dass mit der Umstellung von dem kameralistischen Prinzip auf das Modell der Doppelten Buchführung eine andere Berechnungsgrundlage des kommunalen Haushalts gelegt wurde. Die Schuld lässt sich jedoch nicht dem NKF zuschreiben. Systembedingte Fehler lagen eher in dem alten Prinzip der Kameralistik. Hier war es schwer für Projekte eine genaue Einnahmen- und Ausgabenübersicht zu erlangen. Die doppelte Buchführung, die als anerkannte Berechnungsmethode in der Privatwirtschaft vorgeschrieben ist, liefert hier transparentere Ergebnisse über die Wirtschaftlichkeit. In der Folge legt sie jedoch auch hohe Verluste offen und führt mit seiner Einbeziehung von Abschreibungen zu teilweise deutlich schlechteren Ergebnissen.
Mit der derzeitigen finanziellen Lage ist die kommunale Selbstständigkeit nur noch teilweise gegeben. Der Grund liegt hier jedoch nicht beim NKF, sondern in den stets anwachsenden Leistungen im Gegensatz zur Landes- und Bundesebene, die eine Stadt heute zu erfüllen hat. Gesetzliche Aufgaben wie Jugendhilfe- und Sozialhilfeleistungen lassen sich nicht alleine aufgrund ihrer Wirtschaftlichkeit bewerten. Das Neue kommunale Finanzmanagement besitzt keine „systembedingten Fehler“. Es sind die ausbleibende Gemeindefinanzreform, die stets steigende Kreisumlage und die anwachsenden Aufgaben die Städte und Gemeinden wirtschaftlich bedrohen.
Am Wasserturm
Am Wochenende war ich mit meiner Kamera in Übach-Palenberg unterwegs, um meine kleine Heimatstadt perspektivisch zu entdecken. Dabei sind einige Fotos am Fuß des Wasserturms entstanden. An der Stelle befindet sich ein verfallenes Gebäude, das heute moderne Spuren in der Form von Graffitis zeigt. Ich würde mich darüber freuen, wenn mir jemand die alte Funktion dieses Gebäudes nennen könnte. Besten Dank schon einmal im voraus an die stadthistorisch versierten Leser.
Stadion „Am Bucksberg“
Auf dem Sportfeld „Am Bucksberg“ in Übach-Palenberg ist momentan Einiges in Bewegung. Die veraltete und raue Aschensportanlage wird sich nach den Sommerferien als moderne Sportstätte mit Kunstrasenfeld und umrundender Kunststofflaufbahn präsentieren. Man könnte fragen: „Wieso das Ganze gerade jetzt mitten in der Wirtschaftskrise?“ Dazu noch in einer Stadt, die einen belasteten Haushalt vorzuweisen hat. Der Hauptteil der finanziellen Unterstützung entspringt dem Konjunkturpaket II – lediglich 50.000 € Eigenanteil verbleiben bei der Kommune. Bei einem Gesamtvolumen von 1 Million Euro kann man hier jedoch von einem guten Deal sprechen. Auch in den Unterhaltungskosten wird sich die Umsetzung positiv auf den Haushalt auswirken. Folgekosten sind bei einer derartigen Anlage kaum zu erwarten – anders ist dies bei dem Städtischen Schwimmbad mit seinen Energie- und Wasserkosten.
Über die Frage, ob eine derartige Modernisierung notwendig ist, lässt sich stets lange streiten. Für die Stadt Übach-Palenberg mit seiner Vielzahl von Schülern erscheint ein derartiger Bau jedoch deutlich verspätet. Gerade die Sportvereine und jeder sportbegeisterte Einwohner wird schon die Tage bis zur Fertigstellung zählen. Tempoläufe auf einer Aschenbahn bei Regen und Frost machen nicht nur wenig Spaß und versauen die Klamotten, sondern können auch zu Verletzungen führen. Natürlich werden auch die Kampfrichter sehr froh sein, nicht nach jedem Regenschauer die Kreidelinien der Bahnen neu ziehen zu müssen. Also haltet die Sportschuhe bereit – schon bald können wir die ersten Runden drehen.
Klangbrücke
Die Klangbrücke sollte in Übach-Palenberg das Vorzeigeprojekt für die EuRegionale 2010 sein, an dem sich viele Kommunen in der Region beteiligt haben. Doch leider ist von einer Fertigstellung des 130 Meter langen, futuristisch wirkenden Bauwerkes, welches rund 1,1 Mio. Euro gekostet hat, noch nichts zu sehen. Das Bauwerk, welches das Wurmtal mit dem Dohmenpark verbindet, ist jedoch bis heute noch nicht eröffnet worden. Momentan soll die Schuld der erheblichen baulichen Mängel durch einen unabhängigen Sachverständigen geklärt werden. Am meisten jedoch ärgern sich die Übach-Palenberger Bürger über diese Verzögerungen. Es scheint fast so zu sein, dass bei der möglichen Eröffnung die ersten Instandsetzungsarbeiten schon vorgenommen werden müssen.
Der Bau hätte ein symbolkräftiges Schmuckstück für Übach-Palenberg werden können, da er das besondere Merkmal der Stadt Übach-Palenberg mit seinem schönen Wurmtal besonders betont. Doch momentan scheint es sich zu einem Projekt zu entwickeln, welches besonders den Bund der Steuerzahler in Auge springen wird – dies natürlich als besonderes Negativbeispiel. Auch bei einer baldigen Fertigstellung und Eröffnung wird leider ein fader Beigeschmack bei diesem Projekt verbleiben. Jedoch muss es erst einmal dazu kommen. Ohne technischen Beigeordneten wird dies für die Stadt nicht einfacher werden – aber dies ist eine andere Geschichte. In dem Video finden sich einige Aufnahmen aus dem Dohmen-Park. Ebenso sieht man die traurige Tatsache, dass Brücken nicht immer verbinden.